II. Naturschutzgebiet Steinbruch Imhausen (SU-078)
(auch Natura 2000-Nr. DE-5211-304 FFH-Gebiet Steinbruch Imhausen)
Der südlich des Ortes Imhausen gelegene Steinbruch wurde im Jahr 2005 unter Naturschutz gestellt und umfasst eine Fläche von 18 ha. Es handelt es sich um einen aktiven Steinbruch, in dem aufgrund der vielen flachen und sonnigen Klein- und Kleinstgewässer regional bedeutsame Populationen der Gelbbauchunke und der Geburtshelferkröte vorkommen.
Die Gelbbauchunke ist in der Roten Liste Nordrhein- Westfalens als „vom Aussterben bedroht“ aufgeführt. Daher ist es äußerst wichtig Lebensräume dieser Amphibienart zu schützen. Auch sind die Bestände der Geburtshelferkröte in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen, so dass dem Vorkommen dieser Art in dem Steinbruch Imhausen besondere Beachtung zukommt.
Der Steinbruch Imhausen ist weiterhin ein wichtiger Lebensraum für Greifvögel und Höhlenbrüter, da diese die im Steinbruch häufig vorkommenden Tot- und Altholzbestände als Brut- und Horststandorte nutzen können. Der Steinbruch Imhausen hat gleichzeitig eine erhebliche Bedeutung für die regionale Wirtschaft. Das Naturschutzgebiet ist daher ein sehenswertes Beispiel, bei dem die Rohstoffgewinnung und der Artenschutz verträglich nebeneinander bestehen.

Was ist schützenswert?
Besonderes Interesse weckt das Vorkommen der in der Roten Liste NRW als vom Aussterben bedrohter geführter Art, der Gelbbauchunke. Für die rheinischen Gelbbauchunkenpopulationen ist der Steinbruch ein sehr wichtiges Areal, da hier der aktive Baubetrieb den dynamischen Lebensraum schafft, den die Tiere für ihre vollständige Entwicklung brauchen.
Die Gelbbauchunke nutzt als Laichhabitat Gewässer, die sich in einem frühen Sukzessionsstadium befinden. Die Gewässer sollten sonnenexponiert, möglichst flach, offen und nur in geringem Maße von höheren Pflanzen besiedelt sein. Diese Bedingungen fand die Gelbbauchunke ursprünglich in den Auen unregulierter Bäche und Flüsse, da sie hier Stillwasserbereiche oder Überschwemmungsmulden zum Laichen nutzen konnte. In der heutigen Zivilisationslandschaft sind diese naturnahen Flussauen aber sehr selten geworden, so dass die Gelbbauchunke auf Sekundärlebensräume wie den Steinbruch bei Imhausen ausweicht. Daher ist sehr wichtig solch einen Lebensraum zu schützen und zu verbessern.
Was wird gemacht?
Das vordringliche Ziel ist der Erhalt einer stabilen Population der Gelbbauchunke. Dazu wurde im Einklang mit den Betreibern des Steinbruchs ein Pflegekonzept entwickelt. Das Pflegekonzept zielt darauf ab die vorhandenen Laich- und Landhabitate zu erhalten und weiter zu entwickeln. Eine wichtige Maßnahme ist die Erhöhung des Gewässerangebotes von flachen Klein- und Kleinstgewässern. Dies geschieht häufig infolge des Fahrzeugverkehrs, der durch den aktiven Betrieb in dem Steinbruch Imhausen herrscht. Weiterhin ist es wichtig den Pflanzenwuchs zurückzudrängen, um die Lebensbedingungen der stark gefährdeten Amphibienart zu verbessern.
Quellen und weitere Information:
http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/SU_078
https://natura2000-meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-5211-304
Karte des NSG Steinbruch Imhausen:
