VIII. Naturschutzgebiet Hohes Wäldchen I (SU-084)

Das Naturschutzgebiet gehört zur Gemeinde Windeck und liegt auf dem einer der höchsten Bergkuppen des Nutscheid-Höhenrückens. Nördlich der Gemeindegrenze schließt sich das kleinere NSG Hohes Wäldchen 2 in Waldbröl an. Es handelt sich bei den Flächen 1 und 2 um ein mit insgesamt etwa 6 ha relativ kleines Gelände, welches ehemals militärisch genutzt wurde.  Durch diese Nutzung entstand ein ökologisch wertvoller Offenlandkomplex u.a. mit  Zwergstrauchheide,  Magerrasen, trocken-mageren Grünlandflächen sowie Brach-/Ruderalflächen mit zahlreichen Übergangsstadien. Daher wurde im Jahr 1999 aus der Militärstation ein Naturschutzgebiet und dieses ist mittlerweile Bestandteil eines großflächigen Biotopverbunds.

Was ist schützenswert?

In dem ehemaligen Militärgelände sind Biotope zu finden, die ursprünglich für den Nordwestdeutschen Raum charakteristisch sind, aber immer seltener werden und mittlerweile als Vegetationsformen der historischen Kulturlandschaft gelten.

NSG Hohes Wäldchen (Bild 1: Dieter Vollmer)

So finden sich hier große Bestände der Zwergstrauchheide, welche sich auf der aus militärischen Gründen offen gehaltenen Fläche entwickeln konnten. Zwergstrauchheiden breiten sich als erste Vegetationsform auf nährstoffarmen Sandböden aus und dienen vielen Tierarten wie z.B. Heideschrecken, Ameisen und Laufkäfer als Lebensraum. In früheren Zeiten hatte dieser anthropogene Vegetationstyp eine große Flächenausbreitung, da sie durch kontinuierliche Beweidung z.B. durch Schafe erhalten blieb.

Milan (Bild 2: Dieter Vollmer)

Seither sind die Zwergstrauchheiden aber durch Aufforstung, Aufgabe der Weidenutzung oder durch Überführung in intensive Grasland- oder Ackernutzung in weiten Teilen aus unserem Landschaftsbild verschwunden. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Magergrünland, welches ebenfalls in dem Naturschutzgebiet zu finden ist. Besonders bedroht sind diese Flächen durch eine Verbuschung mit Ginster und müssen daher ständig offen gehalten werden.

Was wird gemacht?

Um die Zwergstrauchheide und das Magergrünland zu erhalten wird das Naturschutzgebiet regelmäßig mit Schafen beweidet. Unter dem Einfluss der Beweidung bleiben die Zwergstrauchflächen und das magere Grünland erhalten und bilden sich weiter aus. Der Verbiss der Schafe ist für den Fortbestand der gefährdeten Biotoptypen sehr entscheidend. Weiterhin wird dafür gesorgt, dass die Flächen nicht verbuschen, sondern offen bleiben.

Magergrünland (Bild 3: Dieter Vollmer)

Quellen und weitere Information:

http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/SU_084

Karte NSG Hohes Wäldchen I und II: