VII. Naturschutzgebiet Elisenthal und angrenzende Wälder (SU-123)
Das großflächige Naturschutzgebiet (450 ha) beginnt nördlich der Siedlungsgrenzen von Dattenfeld, Altwindeck und Schladern, beinhaltet den naturnahen Verlauf des Trimbaches im Elisenthal und von weiteren Fließgewässern dieses Gewässersystems sowie teilweise des Engbaches, außerdem die begleitenden Wälder bis zur nördlichen Gemeindegrenze zu Waldbröl mit dem anschließendem Naturschutz-FFH-Gebiet Kesselsiefen und Galgenberg.
Was ist schützenswert?
Die naturnahen Waldbiotope wie
Auwälder, vor allem bachbegleitende Erlen-, Eschen- und Weichholzauwälder;
Bruch-, Sumpf-, Moor- und Torfmoos-Walzenseggen-Erlenbruchwälder;
Hainsimsen-Buchenwälder;
Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder und
Eichen- und Eichen-Buchen-Mischwälder, auch als ehemalige Niederwälder.

Das ökologisch wertvolle Gewässersystem mit untereinander verbundenen, naturnah fließenden Gewässern und deren Auen weist durchgängig auch in den Seitentälern eine gute Wasserqualität auf.

Weiterhin sind naturnahe, stehende Binnengewässer mit naturnaher Unterwasser- und Schwimm- blattvegetation; Uferhochstaudenfluren sowie kleinflächige Sümpfe und Riede, ökologisch wertvolle Röhrichte und Großseggenriede sowie Quellbereiche mit teils natürlichen quellwasserbeeinflussten Randlebensräumen, wie der Milzkraut- Gesellschaft vorhanden.


Auch Biotope mit Offenlandcharakter wie kleinflächiges Nass- und Feuchtgrünland, artenreiches Grünland, Saumstrukturen und Waldsäume, Rispenseggenriede und Sandginster-Heide-Fragmente kommen vor.
Es handelt sich um ein Gebiet mit Vermehrungs- und/oder Nahrungshabitaten zahlreicher Tierarten, die zum Teil in ihrem Bestand gefährdet oder stark gefährdet sind:
Vögel, z.B. Gartenrotschwanz, Rauchschwalbe, Hohltaube, Schwarzspecht, Eisvogel und Wasseramsel;
Amphibien, z.B. Feuersalamander, Kammmolch;
Insekten, z.B. Gebänderte Prachtlibelle, Blauflügelige Prachtlibelle, Hummelschwärmer, Kleiner Eisvogel;
Fische, z.B. Bachforelle und Groppe
Weiterhin sind auch auch Relikte historischer Nutzungen vorhanden, wie ehemalige Köhler- und Verhüttungsplätze, Hohlwege und Wüstungen, die Produktion von Eichenlohe
(Niederwaldnutzung) und die Ruinen der Schwarzpulvermühle Elisenthal.
Durch das Zusammenwirken von Sturmereignissen, Sommerdürren und der Massenvermehrung von Fichten-Borkenkäfern sind seit 2018 auch auf den Nutscheidhängen enorme Schadflächen entstanden.
Was wird gemacht?
Das oberste Ziel ist die naturnahe Waldbewirtschaftung, aktuell die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen. Wenn sich bei einer reinen Naturverjüngung kein ausreichender Laubholzanteil einstellt, sind ergänzende forstwirtschaftliche Maßnahmen erforderlich. Das Wiederbewaldungskonzept Nordrhein-Westfalen mit Anforderungen an den Umgang mit Totholz und die Waldrandgestaltung ist anzuwenden.
Weiterhin sind die Gewässer zu pflegen, Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands umzusetzen und die Fischereiausübung soweit als möglich zu begrenzen.
Die Grünlandbewirtschaftung mit Beweidung / Mahd wird extensiv durchgeführt.
Quellen und weitere Informationen:
http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/SU_123 und
https://de.wikipedia.org/wiki/Pulverm%C3%BChle_Elisenthal
Karte NSG Elisenthal und angrenzende Wälder:
